Buchmesse 2024

In einer nachdenklichen Stimmung sollte man vielleicht nicht über die Buchmesse bloggen. Oder vielleicht gerade doch? Ich mache es jetzt einfach. Garniert mit etwas Frust … und Hoffnung auch.

Gerade scrolle ich so durch Instagram – und klar, in der Buch-Bubble sind viele auf der Buchmesse. Ich sehe Selfies von Treffen, viele Bücher, alles wirkt bunt. Natürlich täuschen die Sozialen Medien. Niemand schreibt im Buchmessen-Posting über die Bücher, die nach kurzer Zeit verramscht werden. Über das fehlende Marketing für manche Titel. Oder über die Ideen, die leider überhaupt nicht in den Markt passen.

Und natürlich ist die Buchmesse auch genau das, was man auf Insta & Co. sieht: bunt und voller Kontakte, über die man sich freut. Genau deshalb fährt man ja hin: nicht nur um Bücher zu sehen und Veranstaltungen zu erleben, sondern um Menschen aus der Branche zu treffen.

Messe-Melancholie

Trotzdem hat mich die Messe in diesem Jahr auch melancholisch zurückgelassen. Ich war am Mittwoch dort. Noch nie war ein Messe-Mittwoch so leer wie dieser, so mein Eindruck. Als ich ankam, kamen Leute mit Maske über die überaus breiten Gänge der Kinderbuchhalle (im letzten Jahr haben sich wohl viele mit Corona angesteckt). Und da hatte ich urplötzlich ein Pandemie-Gefühl, wobei die Messe 2022 irgendwie eine Aufbruchstimmung hatte, obwohl weniger Verlage an Bord waren.

Auffallend fand ich: Viele kleine Verlage waren nicht auf der Messe oder waren an großen Gemeinschaftsständen. Oder sie sind ohnehin inzwischen unter dem Dach einer großen Marke, mit ein paar eigenen Regalbrettern. Die Konzentration in der Branche ist spürbar. Das passt auch dazu, dass es vielen kleinen Verlagen in diesen Krisenzeiten nicht gut geht. Ich bin mir sicher: Wenn es nicht bald eine strukturelle Verlagsförderung gibt, wird es die Verlags-Vielfalt, die ich so schätze, bald in der Form nicht mehr geben. Da es Themen gibt, die nur in Buchnischen stattfinden, hat das auch gesellschaftliche Auswirkungen.

Umso froher war ich über die Veranstaltungen auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage. Davon habe ich mir einige gegönnt. Besonders spannend fand ich die Veranstaltung zur Auszeichnung „Bayerns bester Independent Bücher 2024“: spannende Titel aus inspirierenden unabhängigen Verlagen, die allesamt Verlagsprämien bekommen haben.

Buch-Begegnungen

Unterm Strich war es auch für mich persönlich ein guter Messetag: Vormittags hatte ich Verlagstreffen, u.a. war ich beim Lingen-Verlag, für den ich regelmäßig arbeite, und habe die Edition Pastorplatz besucht, die schöne Heimat dreier meiner Bücher. Ich habe die Verlegerin von Hentrich & Hentrich kennengelernt, wo Ende des Jahres eine Zeitzeuginnenbiografie für Kinder erscheinen wird. Diese habe ich für die Begegnungsstätte „Alte Synagoge“ Wuppertal geschrieben, die auch den Verlagskontakt hatte, sodass das Kinderbuch ein Verlagsbuch werden kann. Zu guter Letzt konnte ich eine weitere Verlegerin treffen, für eine neue, ganz andere Idee. Ich bin gespannt, was daraus wird, und kann einen Daumen gebrauchen.

Am Nachmittag habe ich dann hintereinander mit mehreren Kolleginnen Kaffee getrunken. Auch das war sehr schön.

Die Zugverspätung auf der Heimfahrt hätte es aber nicht gebraucht, liebe Deutsche Bahn – ich war auch so schon ziemlich erschöpft.

Fotos: Andrea Behnke

Buchmesse 2023

Bis zum Wochenende wusste ich noch gar nicht, wann ich zur Buchmesse fahre. Schließlich habe ich mich Mittwoch auf den Weg gemacht. Der erste Buchmessen-Tag ist gemeinhin der, der am wenigstens überlaufen ist. Geplant hatte ich nur wenig – meine Erwartungen waren somit nicht hoch. Ich freute mich darauf, einfach durch die Gänge zu schlendern und mir auch endlich mal Lesungen anzuhören, was ich sonst bei Messebesuchen meistens nicht schaffe.

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Buchmesse 2022

Es ist drei Jahre her, dass ich das letzte Mal auf der Frankfurter Buchmesse war: 2019 war die letzte „normale“ Messe vor der Corona-Pandemie.

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Buchmesse 2019

Drei Tage war ich in diesem Jahr auf der Buchmesse: Von Donnerstag bis heute bin ich in Frankfurt gewesen, so lange war ich noch nie dort. Die Tage waren prall gefüllt.

Büchermassen

Am Donnerstag fühlte ich mich, als ich in die Halle 3 (die „Kinderbuch-Halle“) kam, von der Fülle der Bücher erschlagen. In so einem Moment kann man sich schon mal fragen: „Warum mache ich das überhaupt?“ (Dann dachte ich an die Geschichte, an der ich gerade arbeite, und wusste wieder warum …). Doch kurz haderte ich mit der Branche, die so unfassbar viele Bücher in jedem Halbjahr auf den Markt bringt, sodass das Buch aus dem Frühjahrsprogramm in Frankfurt schon „alt“ ist. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass der Südpol-Verlag meine „Frieda“ immer noch präsentiert. Das ist in dem schnelllebigen Geschäft nicht selbstverständlich.

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