Stärken entdecken, sich ausprobieren, Neues kennenlernen: Darum geht es bei den Talenttagen Ruhr, die jedes Jahr nach den Sommerferien im Ruhrgebiet stattfinden. Die vielen Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche.
Nachdem ich im letzten Jahr wegen Termindopplungen leider nicht konnte, freue ich mich, in diesem Jahr mit dabei gewesen zu sein: mit acht Lesungen aus meinem Kinderroman „Frieda und das Glück der kleinen Dinge“, erschienen im Südpol-Verlag.
Dieses Buch passt gut zu den Talenttagen, die unter anderem von der RAG-Stiftung gefördert werden: Denn Lena-Frieda geht ihren Weg, der nicht immer ganz einfach ist. Denn an der Schule sind die Obermagneten, die alles blöd finden, was Lena-Frieda liebt: zum Beispiel das Experimentieren. Lena-Frieda hat das Neugier-Gen von ihrer Oma Frieda geerbt, die als Biologin Fruchtfliegen erforscht hat. Die Oma ist zu einer Zeit groß geworden, in der es nicht selbstverständlich war, dass Mädchen etwas anderes lernen als Kochen und Handarbeiten.
Mit meinen Lesungen war ich unterwegs an drei Schulen in Dortmund, Recklinghausen und Essen: in zwei Gesamtschulen und in einer Grundschule. Schülerinnen und Schüler von der 4. bis zur 6. Klasse lernten Frieda und ihre Oma kennen und konnten mich mit Fragen zu meinem Beruf als Kinderbuchautorin löchern.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich Lesungen aus ein- und demselben Buch sind. Wir haben uns viel unterhalten, über Mädchen und Jungen früher und heute, über Talente und Lieblingsfächer, über Freundschaft und Vermissen, über Identität … Jede Lesung war anders – und alle Veranstaltungen haben mir große Freude bereitet. Hier gibt es einen kleinen Bericht über die erste der acht Lesungen. Dort sieht man mich auch, wie ich durch das Klorollenfernrohr schaue, das Omas Freund ihr früher, als sie ein Mädchen war, gebastelt hat.
Foto: Andrea Behnke