Gedenkfeier und Ausstellung

Am Sonntag war ich zur Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus der Stadt Wuppertal eingeladen. Einen Tag später, am 27. Januar, jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal.

Die Gedenkfeier fand in der Wuppertaler Hermann-von-Helmholtz-Realschule stattfand. In dem Rahmen wurde auch die Ausstellung zu meinem Buch „Der Duft von Apfelkuchen“ (erschienen im Verlag Hentrich & Hentrich) eingeweiht: Es ist eine Wanderausstellung der Begegnungsstätte „Alte Synagoge Wuppertal“, die, mit meinen Texten, die Geschichte des einstigen „Kindertransportmädchens“ Renate Inow skizziert. Illustriert hat die Ausstellung – ebenso wie das Buch – Andrea Hold-Ferneck. Und die Leiterin der Begegnungsstätte „Alte Synagoge“, Dr. Ulrike Schrader, hat eine Tafel mit Hintergrundinformationen für Lehrkräfte getextet.

Gedichte aus der Schreibwerkstatt

An der Realschule hatte ich schon eine Lesung aus dem Buch und eine zweiteilige Schreibwerkstatt, in der ich die Geschichte des einstigen „Kindertransportmädchens“ Renate Inow mit den Kindern in die heutige Zeit geholt habe. Die Kinder haben sich mit ihren Lehrkräften noch weiter mit dem Buch beschäftigt – und einige von ihnen haben während der Gedenkstunde ein paar Gedichte vorgetragen. Das war ein großer und berührender Moment. Etliche Gedichte aus der Werkstatt finden sich auch auf den Ausstellungstafeln.

Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen haben sich ebenfalls mit der Zeitzeuginnengeschichte auseinandergesetzt: Sie erzählten und lasen vor – und zeigten ihre beeindruckenden Stop-Motion-Filme, die sie erstellt haben.

Erinnerungsarbeit bleibt wichtig

Genau das ist, was Erinnerung ausmacht: Sie bleibt nicht in der Vergangenheit stehen, sondern es geht um die Gegenwart. Unsere Gegenwart, an deren Gestaltung alle mitwirken. Auch und vor allem auch junge Menschen. Somit ist Erinnerungsarbeit auch immer Demokratiearbeit.

Mit nochmaligem Dank an die Begegnungsstätte „Alte Synagoge“, die meine Arbeit an diesem tollen Projekt ermöglicht hat. Und die mich mit der Aufgabe betraut hat, aus Renate Inows Lebensgeschichte ein Kinderbuch zu schreiben.

Foto: Andrea Behnke