Drei Tage war ich in diesem Jahr auf der Buchmesse: Von Donnerstag bis heute bin ich in Frankfurt gewesen, so lange war ich noch nie dort. Die Tage waren prall gefüllt.
Büchermassen
Am Donnerstag fühlte ich mich, als ich in die Halle 3 (die „Kinderbuch-Halle“) kam, von der Fülle der Bücher erschlagen. In so einem Moment kann man sich schon mal fragen: „Warum mache ich das überhaupt?“ (Dann dachte ich an die Geschichte, an der ich gerade arbeite, und wusste wieder warum …). Doch kurz haderte ich mit der Branche, die so unfassbar viele Bücher in jedem Halbjahr auf den Markt bringt, sodass das Buch aus dem Frühjahrsprogramm in Frankfurt schon „alt“ ist. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass der Südpol-Verlag meine „Frieda“ immer noch präsentiert. Das ist in dem schnelllebigen Geschäft nicht selbstverständlich.
Zum Glück traf ich am Donnerstag nette Kolleginnen, sonst hätte es passieren können, dass ich frustriert durch die Gänge geschlichen wäre. So hatte ich einige kleine Termine und viele nette Gespräche und besuchte eine Podiumsdiskussion zur Frage „Wieviel Realität braucht das Kinderbuch?“ (zu dem Thema schreibe ich in den nächsten Tagen noch mehr).
Bundeskongress Kinderbuch
Der Freitag war ein eng getakteter Tag. Morgens hatte ich Verlagsgespräche, die sehr inspirierend waren. Und am Nachmittag ging es dann in die Zentralbücherei: Dort fand nämlich der Bundeskongress Kinderbuch statt. Vier Stunden tauschten sich Kinder- und Jugendbuchautor/innen aus ganz Deutschland aus. Ich freue mich total, dass es den Bundeskongress (kurz BuKo) dank der Initiative von Andreas Schlüter seit einigen Jahren gibt, denn ich finde Vernetzung sehr wichtig. Daher habe ich auch Anfang des Jahres das Ruhrgebietsnetzwerk der Kinder- und Jugendbuchautor/innen gegründet (auch dazu demnächst mehr). Ich fand es spannend, auf dem BuKo mitzubekommen, was die anderen regionalen Netzwerke auf die Beine stellen – wir im Ruhrgebiet stehen ja noch ganz am Anfang.
Begegnungen
Abends wurde dann gefeiert: In der Gaststätte Mosebach richtete der BuKo eine Party aus – für alle, die etwas mit dem Kinderbuch zu tun haben. Also Verlage, Illustrator/innen, Buchhändler/innen, Blogger/innen … Ich war zwar schon sehr müde, aber habe mich sehr gut unterhalten und etliche Kolleg/innen kennengelernt. Das fand ich auf dieser Messe eh sehr schön: Ich habe etliche Menschen „in echt“ getroffen, die ich bisher nur virtuell kannte. Dass man sich sofort findet, ist ungeschönten Profilbildern im Netz zu verdanken.
Heute war ich schließlich das erste Mal in meinem Leben an einem Samstag auf der Messe. Und ich muss sagen: Das braucht man nicht wirklich. Es ist voll, voll, voll … und laut und heiß. Aber ich habe ein „Meet und Greet“ bei der Edition Pastorplatz gemacht und mein Bilderbuch „Herr Bort, der Katzenschreck“ präsentiert. Das war sehr nett.
Nach meinem „Donnerstagsschock“ habe ich die Buchmesse wirklich genossen – vor allem wegen der netten Begegnungen. … und jetzt muss ich die Füße mal hochlegen.
Buchfunde
Fotos: Andrea Behnke