Letzte Woche war die Preisverleihung des Gustav-Heinemann-Friedenspreises für Kinder- und Jugendbücher, der jährlich vom Land NRW verliehen wird. Sie fand in der Alten Synagoge in Essen statt.
Betreut wird der Preis von der Landeszentrale für politische Bildung – und die Preisträgerinnen und Preisträger wählt eine unabhängige Jury aus. Ich hatte die Ehre, dieser Jury vier Jahre angehören zu dürfen: Vier Preisbücher habe ich mit ausgewählt. Mit der Auszeichnung der Graphic Novel „Emmi Arbel“ von Barbara Yelin geht meine Juryarbeit nun zu Ende.
Ich fand die Zeit sehr spannend und möchte die Erfahrungen nicht missen. Die Jurysitzungen waren bereichernd, weil dort aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Literatur geschaut wird: mit Lehrerinnenaugen, aus literaturwissenschaftlicher und literaturdidaktischer Sicht, aus der Perspektive der Friedens- und Konfliktforschung und, und, und … Ich war als Kinderbuchautorin dabei. Die Diskussionen waren wertschätzend und interessant.
Jetzt freue ich mich aber auch, dass ich wieder „frei“ schreiben kann. Denn wenn die Verlage im November die ersten Pakete mit Buchvorschlägen einschickten, hieß es: Lesen und auswählen. Da ich mich thematisch beruflich mit meinem Schreiben auch rund um Krieg und Frieden, Zivilcourage und Miteinander tummle, haben die vielen, vielen Bücher mich auch schon Mal von meinen eigenen Ideen abgebracht.
Ich bin glücklich und auch ein bisschen stolz, dass vier Runden in dieser tollen Jury mitwirken durfte. Und jetzt darf ich wieder ohne „Hintergedanken“ lesen … und bin sehr gespannt auf das kommende Preisbuch! Meine Daumen sind gedrückt.
Foto: Andrea Behnke