Meine beiden Kinderromane „Die Verknöpften“ und „Flaschenpost in Sütterlin“ eignen sich auch für die historisch-politische Bildungsarbeit. Immer wieder lese ich auch im Rahmen von Gedenktagen oder Erinnerungsveranstaltungen, bei Projekttagen und im Rahmen von Interreligiösen oder Interkulturellen Wochen.
Besonders gefreut habe ich mich, dass ich im November von der LAG Schulbibliotheken NRW eingeladen wurde zur Jahresversammlung samt Fortbildungstag – um zum Thema „Historische Bildung und Leseförderung verbinden“ zu erzählen und aus „Die Verknöpften“ zu lesen. Eine Herzensveranstaltung also. Die Diskussion nach meiner Lesung war sehr angeregt: Ab welchem Alter kann man Kindern von der Shoah erzählen? Was kann Literatur hier leisten?
Wie wichtig es ist, frühzeitig einzusetzen, zeigten einige Lesungen, die ich zuvor in 3. und 4. Klassen in Herne in der OGS und in vier 5. Klassen in einer Gesamtschule in Dinslaken hatte. Vor den Grundschulkindern las ich aus „Flaschenpost in Sütterlin“ und merkte wieder einmal, wie nah das Thema Flucht und Krieg an den Kindern ist. Und die Lesungen in Dinslaken waren meine ersten „Verknöpften“-Lesungen nach dem Terroranschlag durch die Hamas in Israel. Das waren sehr herausfordernde Veranstaltungen, die mich Kraft gekostet haben, die aber auch etwas in Bewegung setzen konnten.
Ich hoffe sehr, dass nicht an der politischen und historischen Bildungsarbeit gespart wird. Denn sie ist nötiger denn je.
Foto: Andrea Behnke