Vor gut zwei Jahren bin ich in die Jury des Gustav-Heinemann-Friedenspreises für Kinder- und Jugendliteratur berufen worden – was ich als große Ehre empfinde. Anfang Dezember fand die diesjährige Preisverleihung statt, die mich in meine alte Studienheimat Münster führte: ins dortige „LWL-Museum für Kunst und Kultur“. Dort wurde die belgische Autorin Kathleen Vereecken für ausgezeichnet.
Ein Buch über den Ersten Weltkrieg, über Flucht und Familie, das auch das Schwere in einer poetischen Sprache (übersetzt von Meike Blatnik) schweben lässt. Die Illustrationen sind Julie Völk, erschienen ist es im Gerstenberg-Verlag.
Besonders schön fand ich, dass die Autorin in ihrer Dankesrede erzählte, dass sie öfter gefragt würde, ob man Kindern „solche Themen“ zumuten können. Und dass sie sich sicher sei, dass man das kann – das man Kindern viel mehr zutrauen kann, als manch Erwachsene glauben. Damit sprach sie mir aus der Seele.
Und jetzt gilt: Nach der Preisverleihung ist vor dem nächsten Durchgang ist. Passenderweise ist direkt am Tag der Preisverleihung ein großes Paket der Landeszentrale für politische Bildung NRW, die den Preis verantwortet, bei mir eingetrudelt. Jetzt heißt es wieder: Lesen, Sortieren, Beurteilen … Ich bin gespannt und freue mich.
Bild: Andrea Behnke