Ich habe mich sehr gefreut, dass ich eingeladen worden bin, im Rahmen der Interkulturellen Woche in Essen zu lesen. Die Interkulturelle Woche findet bundesweit in vielen Städten statt – in diesem Jahr war es die letzte Septemberwoche. Doch meine Lesungen wurden bewusst in den November geschoben.
Denn ich sollte aus meinem Kinderroman „Die Verknöpften“ lesen – rund um den 9. November, an dem der Pogromnacht 1938 gedacht wird, die auch in meinem Buch eine Rolle spielt.
Warum passt ein Buch, das vor dem Zweiten Weltkrieg spielt, thematisch zur Interkulturellen Woche? In meinem Roman geht es um Ausgrenzung, es geht um Verfolgung, um Antisemitismus. Und in meinen Lesungen rede ich mit Kindern auch genau darüber: über Rassismus und Antisemitismus – und wohin er führen kann. Ich finde es wichtig, dass Kinder heute um die Geschichte wissen. Um sensibel reagieren zu können. Um aus der Geschichte zu lernen.
Es waren drei lange und intensive Lesungen, die ich an einer Realschule und einer Gesamtschule in Essen-Frohnhausen und Essen-Altendorf hatte: Einmal waren es Siebtklässlerinnen und Siebtklässler, einmal waren es sechste Klassen, vor denen ich gelesen und erzählt habe. Und mit denen ich gemeinsam die wahre Geschichte rund um die Lehrerin Else Hirsch ins „Jetzt“ geholt habe.
Vielen Dank an die Integrationsagentur der Essener Diakonie in Frohnhausen und an den „Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur“ in Essen für die Organisation und Finanzierung der Veranstaltungen – und natürlich an die Kinder für ihre vielen Fragen und für die lebhafte Teilnahme.
Foto: Andrea Behnke