Es ist drei Jahre her, dass ich das letzte Mal auf der Frankfurter Buchmesse war: 2019 war die letzte „normale“ Messe vor der Corona-Pandemie.
Das Schönste an meinen zwei Messetagen waren die Begegnungen, die endlich wieder „live und in Farbe“ sein konnten. So praktisch Zoom auch ist: Für mich ersetzt es nicht die echten Kontakte. So habe ich etliche „meiner“ Verlage gesprochen sowie neue Kontakte geschlossen. Und natürlich Kolleginnen und Kollegen getroffen: Dabei gab es auch Herzhüpf-Momente. Manchmal waren es geplante längere Gespräche – manchmal auch ganz zufällige Begegnungen. Dieser (zuweilen auch sehr ehrliche) Austausch ist wichtig.
Heute sortiere ich all meine Gedanken – und bin noch lange nicht fertig damit. Der Buchmessen-Nebel lichtet sich erst langsam. Ich nutze solche Veranstaltungen auch immer dazu, mich selbst und mein Schreiben, meine Arbeit, zu verorten. Und dieser Prozess wird noch ein wenig dauern.
Das Schöne an der Buchmesse ist: Oh, so viele Bücher! Und das Frustrierende ist: Oh, so viele Bücher … Eine Kollegin hat einen Instagram-Post gebracht, in dem sich die Bilder, ihre Messeeindrücke, blitzschnell verändern. Schon beim Hinschauen wird einem schwindelig. Und ein wenig habe ich das Gefühl, dass die Branche genauso schnelllebig ist. Auch in den Gesprächen mit anderen Autorinnen und Autoren hörte ich immer wieder von „Verramschung“ der Bücher schon nach kurzer Zeit. Das gilt weniger für Veröffentlichungen in kleineren Verlagen als in größeren Häusern. Kleinere Verlage pflegen ihre Backlist länger.
Gleichzeitig prägten auch Themen wie Papiermangel, erheblich gestiegene Druck- und Frachtpreise und Ähnliches die Gespräche. Ich glaube, die Buchbranche steht – nicht nur durch die Corona-Pandemie der letzten Jahre – vor einem Umbruch. Ein bisschen spiegelte der sich auch auf der Messe wider. Denn längst nicht alle Verlage, von denen ich es erwartet hätte, hatten in diesem Jahr (wieder) einen Stand – manche Stände waren auch verkleinert.
Es bleibt noch viel nachzudenken: über große Ganze und über mein eigenes Schaffen. Jetzt schalte ich aber erst mal ein wenig ab. Denn Messen sind auch anstrengend – und nach der menschenmassenentwöhnten Zeit besonders …
Foto: Andrea Behnke