Die Fußball-Kulturtage der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW sind gerade zu Ende gegangen. Und ich freue mich, in diesem Jahr dabei gewesen zu sein. Auf Einladung des Fanprojektes Bochum hin hatte ich zwei Lesungen aus meinem Kinderroman „Die Verknöpften“.
Einmal war ich bei der Eröffnung der Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“ der Arbeitsgemeinschaft „1938, nur damit es jeder weiß“ im Luther Lab in Bochum-Langendreer und einmal in zwei 6. Klassen der Nelson-Mandela-Schule.
Ein Teil der Arbeit des Fanprojektes Bochum sind Projekte der Erinnerungskultur. In der Wanderausstellung, die gemeinsam mit jungen Bochumer Fußballfans erarbeitet wurde, geht es vor allem um Geschichte der Stadt Bochum zur Zeit des Nationalsozialismus sowie die Gründungsgeschichte des VfL Bochum.
Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei Erich Gottschalk: Er war Fußballer im jüdischen Fußballverein TuS Hakoah Bochum, der sich 1933 auf Druck der Nazis in „Schild Bochum“ umbenennen musste. Trotz der Ausgrenzung der Jüdinnen und Juden und der immer schlimmer werdenden Situation für jüdische Sportler gewann Schild die deutsche Meisterschaft 1937/38 – mit Erich Gottschalk als Kapitän.
Nach der Pogromnacht floh der Fußballer mit seiner Frau in die Niederlande, doch dann wurden sie in Westerbork interniert, wo ihre Tochter zur Welt kam. Die Familie wurde nach Auschwitz deportiert, Erich Gottschalk überlebte. Seine Frau und seine Tochter wurden ermordet.
Auch Else Hirsch, die als Ilse Hirschberg in meinen Kinderroman eingegangen ist, findet sich auf einer Ausstellungstafel. Und somit schließt sich auch der Kreis zu meinem Roman „Die Verknöpften“, aus dem ich gelesen habe. Mehr zu den Fußball-Kulturtagen und zu meinen Lesungen gibt es hier. Ich freue mich sehr über die beiden Veranstaltungen – und auch darüber, dass die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Bochum fortgesetzt wird. Mehr verrate ich ganz bald!
Fotos: Florian Kovatsch / Andrea Behnke