Endlich war es soweit: Die Corona-Lage erlaubt es wieder, vor Schulklassen zu lesen. Da mein Kinderroman „Die Verknöpften“ mitten in der Pandemie erschienen ist, waren es die ersten Lesungen vor Klassen, die ich Ende August / Anfang September hatte. Gleich elf Lesungen konnte ich vor Kindern der 6. Klasse eines Gymnasiums und einer Gesamtschule in der Stadtbücherei Bochum / Zweigstelle Langendreer halten.
Es waren wunderbare sechs Tage, die ich in der Bücherei verbracht habe – meistens mit zwei Lesungen hintereinander. Im Vordergrund stand neben meinem Buch die wahre Geschichte rund um Else Hirsch, die Lehrerin der Jüdischen Schule Bochum. Und die Frage: Was hat das Ganze mit uns zu tun? Warum ist es wichtig, sich an etwas zu erinnern, das 80 Jahre her ist?
Politische Bildung
Der Hintergrund der Kinder war sehr unterschiedlich: Für manche war die Lesung die erste Berührung mit dem Thema Nationalsozialismus – andere hatten in der Familie (oder / und in der Schule) schon einigerfahren. Wir haben viel geredet und erzählt. Über früher und heute. Es waren berührende und bewegende Gespräche. Die Lesungen aus „Die Verknöpften“ sind beides: Lese- und Literaturförderung und politische / historische Bildung. Das lässt meine beiden Herzen in meiner Brust höher schlagen: das der Schriftstellerin und das der Politikwissenschaftlerin.
Einen großen Dank an die Leiterin der Stadtbücherei Langendreer, Frau Grimberg, sowie an die Bezirksvertretung Bochum Ost und den Förderverein „Langendreer liest“, die diese Lesungen ermöglicht haben.