Ich gehöre zu den Menschen, die gerne auf Messen gehen. Ich mag es herumzuschlendern und Eindrücke zu sammeln. Und die Buchmesse in Frankfurt gehört für mich ohnehin dazu.
Gestern jedoch hat sie mich ein wenig erschlagen. Ich hatte dank der Bahn eine nervige und lange Hinfahrt, als ich ankam, war es schon richtig voll. Riesige Schlangen an Rolltreppen und Toiletten, Gedränge in den Hallen.
In der Belletristik-Halle fühlte ich mich von den riesigen Büchertürmen erschlagen. Ich sah bei den großen Verlagen sofort, welche Titel als „Marketing-Titel“ gehandelt wurden. Ein wenig melancholisch dachte ich an all die Titel, die jetzt erschienen sind und schon bald auf Wühltischen landen werden.
Umso lieber gehe ich immer in der Halle 4 zu den kleinen, unabhängigen Verlagen. Dort entdeckt man nicht nur jene Bücher, die in den Buchhandelsketten angepriesen werden, sondern Buchkunst. Liebhaber-Literatur. Andere Formate. Ausgeruht habe ich mich bei Orbanism, wo mich besonders die Lesung von Ratih Kumala und Zoe Beck aus dem Buch „Das Zigarettenmädchen“ (erschienen bei CulturBooks) beeindruckt hat.
Die meiste Zeit war ich in der Halle 3 bei den Kinder- und Jugendbüchern, wo große und kleine Verlage sich präsentieren. Dort hatte ich auch ein paar sehr nette Verlagsgespräche und habe liebe Kolleginnen getroffen. Und mein Bilderbuch war auch dort!